Zur selben Zeit erstarkte der US-Dollar infolge der Nachricht, dass der nordkoreanische Präsident Kim Jong Un und Donald Trump bis Mai ein Treffen planten und Kim Jong Un dafür versprach, nukleare Raketen- und Waffentests auszusetzen.
Die jüngste Sitzung der europäischen Zentralbank fiel für das Gold ebenfalls belastend aus. Zwar beschloss die EZB die Beibehaltung der Leitzinsen und Weiterführung des QE-Programms, hob aber die Möglichkeit zur Ausweitung der Anleihenkäufe auf. Der Tonfall blieb vorsichtig und sie erklärte, dass sie die Entwicklung des Euro genau mitverfolgen und gegebenenfalls ihre Politik anpassen werde. Eine Aufwertung der Einheitswährung würde das Inflationsszenario massgeblich beeinflussen und die Währungshüterin zu einer Änderung ihrer Forward Guidance bezüglich der Zinspolitik veranlassen.
Derweil behinderten die Erwartungen höherer Zinsen in den USA, der Anstieg der Anleiherenditen auf ein neues Vierjahreshoch Ende Februar und insbesondere die jüngste kräftige Steigerung in der Zahl neu geschaffener Stellen (ausserhalb der Landwirtschaft) den Goldpreis. Die aggressivere Kommunikation von Fed-Chef Powell am 27.
Februar zu Wirtschaftswachstum und Inflationsentwicklung und das Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses vom 30-31. Januar zeigten, dass die Zentralbankmitglieder in Bezug auf die Notwendigkeit weiterer Zinsanhebungen zuversichtlich sind.
Mehr und mehr Marktteilnehmer rechnen mit der Möglichkeit einer vierten Erhöhung der Zinssätze durch die Fed in diesem Jahr anstelle der bislang veranschlagten drei und zwar bereits im Anschluss an die kommende Sitzung des Offenmarktausschusses am 21. März. Die Fed-Fund-Futures haben aber vorerst nur drei Zinsschritte eingepreist.
Aus all diesen Gründen rechnen wir damit, dass sich der Goldpreis weiter innerhalb einer Bandbreite um die 1’300 US-Dollar bewegen wird.
Névine Pollini
Senior commodity analyst