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UBP in der Presse 17.01.2023

Die Attraktivität der Vermögensplanung angesichts wachsender Kundenmobilität

Die Attraktivität der Vermögensplanung angesichts wachsender Kundenmobilität

Le Temps (16.01.2023) - In einer von immer grösserer Unsicherheit geprägten Welt denken mehr und mehr Privatbankkunden über eine Umsiedlung oder eine Zweitresidenz im Ausland nach.


Die jüngst weltweit verschärfte geopolitische Situation hat diese Entwicklung noch verstärkt. Neben dem Wunsch Risiken zu vermeiden, die ihr Leben und ihr Vermögen gefährden, könnten Kunden andere Gründe haben, einen Umzug ins Ausland zu erwägen, sei es eine neue Arbeitsstelle, die Expansion einer Firma, familiäre Gründe oder die Suche nach einer besseren Gesundheitsinfrastruktur. Gewisse Kunden haben auch internationale Mobilität zu ihrem Lifestyle erhoben.

Vorarbeit und Prioritätensetzung

Viele europäische Länder – Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien – und in anderen Regionen Israel, Singapur, Thailand und die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Vorteile erkannt, wenn sich sehr vermögende (High Net Worth-) Familien in ihrem Land niederlassen. Dementsprechend bemühen sie sich, ihnen vorteilhafte Bedingungen zu bieten, die sich grob in drei Kategorien unterteilen lassen, die mit unterschiedlichen Vorteilen einhergehen: das «Golden Visa», das mit einem Einreise- und Aufenthaltsrecht verbunden ist, «Residence by investment» (RBI), bei dem die Verlegung von Wohnsitz und steuerlichem Domizil gegen Investitionen im Land gewährt wird und «Citizenship by investment» (CBI), bei dem eine Immobilienanlage oder eine Spende an Wohltätigkeitsorganisationen mit einem Pass «belohnt» wird.

So attraktiv ein solches Programm auch scheinen mag, dürfen grenzüberschreitende Richtlinien nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie mit vielen rechtlichen und steuerlichen Folgen behaftet sind. Vor einer endgültigen Entscheidung ist daher eine ausführliche Analyse durchzuführen. Jeder Aspekt sollte nicht nur aus rechtlicher und steuerlicher Perspektive, sondern auch im Hinblick auf seine Vereinbarkeit mit der Situation und den Zielen der gesamten Familie erwogen werden. Die Anforderungen sind komplex, und da jedes Land für das jeweilige Programm eigene, spezifische Bedingungen vorschreibt, ist die Prioritätensetzung ein wichtiger Schritt, um potenzielle Probleme, die zu einem späteren Zeitpunkt schwer lösbar sein könnten, von vorneherein auszuschliessen.

In diesen Fällen ist der persönliche Berater der natürliche Partner, dem die zentrale Rolle zufällt, die Durchführbarkeit eines Projekts zu erörtern, seinen Kunden zu beraten und zu begleiten. Dabei gilt es, in enger Zusammenarbeit mit dem externen Berater des Kunden, den Güterstand der Ehepartner und ihren Nachlassplan durchzuleuchten und herauszufinden, ob und welche potenziellen Steuersenkungen das Zielland bieten könnte. Auch ist dabei die Einschätzung des bankeigenen Vermögensplanungsteams von grundlegender Bedeutung, da diese Experten dank ihres Know-hows einen umfassenden Überblick haben und gewährleisten können, dass kein Aspekt vernachlässigt wird.

Entgegen der gängigen Meinung steht das Steuersystem eines Landes nicht an erster Stelle der Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Sicherheit, geopolitische Stabilität, Gesundheitsversorgung, Sprache, Wohnsituation und Zugang zu öffentlichen Einrichtungen und Schulen sowie Lebenshaltungskosten und Lebensqualität werden als sehr wichtig eingestuft, steuerliche und rechtliche Bestimmungen als nachrangiger.

Umsiedlung oder Ausstiegsstrategie

Allerdings darf nicht vergessen gehen, dass man beim Aufbau einer Residenz im Ausland nicht zwangsläufig sein Wohnsitzland verlassen muss. Statt nach einem neuen Zuhause in einem anderen Land, wird in gewissen Fällen nach einer Ausstiegsstrategie gesucht, falls es im eigenen Land zu politischen und sozialen Umwälzungen kommt. In einem solchen Fall werden das Betreiben eines Zweitwohnsitzes und die steuerlichen Folgen sowie der Zugang zum Wohnmarkt zu zentralen Kriterien. Ein weiterer wichtiger Aspekt, ist die Frage, ob es sich lohnt, Vermögenswerte in einem anderen als seinem Wohnsitzland zu halten. Lebt eine Familie in der Schweiz, so macht es angesichts des Rechts- und Steuersystems sowie der Datenvertraulichkeit Sinn, sein gesamtes Vermögen in der Schweiz zu lassen. Bei Ländern wie Grossbritannien, Israel oder Thailand könnte sich die Wahl als schwieriger erweisen.

Da international tätige Kunden oft eine zunehmend komplexere, auf mehrere Länder verteilte Vermögenssituation aufweisen, gehören die Grösse und Reichweite einer Bank zu den ausschlaggebenden Faktoren. Dies ist umso wichtiger, weil inländische Regulierungsbehörden es Banken nur erlauben, im Namen ihrer Kunden zu handeln, wenn das Finanzinstitut selbst ein gewisses Mass an technischen, operativen und rechtlichen Kenntnissen vorweisen kann. Für den Vermögensverwalter bringt die Betreuung von zunehmend mobilen Kunden eine Festigung der Kundenbeziehung mit sich. Auch gibt sie ihm Einblick in die künftigen Etappen der Lebens- und letztendlich der Nachlassplanung des Kunden, um das Vermögen der nächsten Generation zu übergeben.

Diese Art von Service erfordert eine solide Expertise, eine heute strategische Eigenschaft für die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzsektors. Um Kunden einen professionellen Umsiedlungsservice zu bieten, bedarf es neben rechtlichem und steuerlichem Know-how auch ein IT-System und eine Betriebsorganisation auf dem neusten Stand der Technologie. Alles in Allem sind sowohl grosse Investitionen als auch Agilität gefragt, eine Kombination von Eigenschaften, die nur wenige Vermögensplanungsakteure bieten können.

Vermögensplanung
Bertrand Binggeli Bertrand Binggeli
Group Co-Head of Wealth Planning
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