Der Begriff «Schwellenmärkte» stammt aus den 1980er Jahren und bezeichnet Entwicklungsländer, die den Anlegern Gelegenheiten eröffnen. Als Schwellenmärkte gelten in der Regel Länder, deren wirtschaftliche und demografische Dynamik sich in einem Wachstumspotenzial niederschlägt, das über demjenigen der Industriestaaten liegt. Investitionen an diesen Märkten zeichnen sich also durch attraktive Renditeaussichten aus. Aufgrund der relativ schwachen Korrelation dieser Märkte mit den Industriestaaten stellen diese zudem eine gute Diversifikationsquelle dar.
Diese Art von Investitionen birgt indes ein höheres Risiko verglichen mit Industrieländern, das u.a. auf Faktoren im Zusammenhang mit Wechselkursen, Liquidität sowie Kontroll- und Steuerungsmechanismen in Wirtschaft und Politik und auf eine allfällig labile Rechtslage zurückzuführen sind.
Angesichts der Komplexität und der Besonderheiten von Schwellenländern sind lokale Kenntnisse für Investitionen an diesen Märkten unabdingbar. Daher wird vorzugsweise über von Spezialisten verwaltete Anlagefonds in Schwellenmärkte investiert.
Da dieses Anlageuniversum in den Portfolios stetig an Bedeutung gewinnt, hat die Finanzwelt mehrere Akronyme geschaffen, um darunter bestimmte Schwellenländer zusammenzufassen, die ähnliche Merkmale aufweisen. Im Jahre 2001 prägte Jim O’Neill, Chefvolkswirt von Goldman Sachs, das Akronym BRIC, welches die führenden Schwellenmärkte Brasilien, Russland, Indien und China bezeichnete. Einige Jahre später kam noch Südafrika hinzu, wodurch das Akronym BRICS entstand.
Vor Kurzem schlug Jim O’Neill vor, für Mexiko, Indonesien, Nigeria und die Türkei, d.h. die wichtigsten Schwellenländer nach den BRICS-Staaten, das Akronym MINT einzuführen. Das Akronym CIVETS, das auf die Bank HSBC zurückgeht, wiederum steht für die Schwellenländer Kolumbien, Indonesien, Vietnam, Ägypten, Türkei und Südafrika, die grosses Potenzial bergen.
Schwellenländeranleihen
